Sonntag, 12. Juni 2011

Gössl am Grundlsee

Heuer haben wir uns über Christi Himmelfahrt für 4 Tage nach Gössl am Grundlsee begeben mit der Absicht zu wandern. Zufälligerweise war zeitglich das Narzissenfest angesagt. Die Menschenmengen waren doch erheblich, wir konnten aber ganz gut entkommen!
Am Ankunftstag hat es geregnet - ein feiner Regen - aber nass.
Wir haben das Ankommen in Gössl also gemütlich gestaltet und den Bauernkirtag mit seinen Attraktionen (Kindervolkstanzgruppe, Volksmusik, Trachtenmarkt und kulinarische Köstlichkeiten aus der Region) besucht und uns dann auf den Weg Richung Toplitzsee gemacht.

Am Weg dorthin stehen überall diese zumeist hübschen Häuser mit den tollen bunten Gartln.


Natürlich haben wir an der alten Schule von Gössl Halt gemacht und unsere lieben Bekannten Traudl und Peter besucht!


Es war sehr nett euch zu treffen!!


Am nächsten Tag haben wir erst beim Frühstück beschlossen, dass wir die Gössler Alm erklimmen wollen. Das Wetter war für das gesamte Wochenende leider mehr schlecht als recht angesagt und wir hatten vor allem Schlechtwetterprogramm vorgesehen. Aber wir hatten Glück und konnten doch wandern.


Ein Enzian!


Nach steilen 2.5 Stunden bergauf und schweißgebadet hat sich uns so ein Anblick vom Grundlsee geboten, berauschend. Weniger berauschend war die Alm, ein paar Hütten - aber unspektakulär.


Gott sei Dank hatten wir unsere Jause mit, denn bewirtschaftet ist hier nichts gewesen. Aber von den Trockenwürsten ist dann halt einiges zwischen den Zähnen gehängt, Harald musste in den Bergen "befreit" werden...



Beim Abstieg sind wir dann abgebogen zur Zimitzalm, dort haben wir uns an Most und Hollersaft gestärkt...


... anschließend mussten wir über eine Kuhwiese gehen. Ich hatte früher nie Angst vor diesen Kolossen, aber immer wieder wird in den Nachrichten von Kuhattacken berichtet. Es ist halt nur die Frage wie sich die Wanderer vorher verhalten haben bevor es zu soetwas gekommen ist??


Das war meine persönlich Sensation dieses Wochenende: Beim Abstieg entlang des Zimitzbaches knapp vor dem tosenden Wasserfall: Ein wilder Frauenschuh, ein sehr seltene Orchidee!


So weich schauen da die Felsen aus - allesamt mit Moos überzogen. Dieses Bild bietet sich in dieser Gegend immer wieder.

Nach 7 Stunden wars dann geschafft - und wir waren k.o.
Aber von einem leckeren Abendessen mit Saibling waren wir nicht abzubringen und haben es mit letzter Kraft noch nach Grundlsee in ein Lokal geschafft und es genossen!


Am nächsten Tag haben wir uns dann, nachdem es in der Nacht geschüttet hatte, aber in der Früh wieder die Sonne geschienen hat, für die Wandervariante in der Ebene entschieden und den Altausseersee umwandert. Hier der Blick auf den Loser.


Auch Altaussee ist sehr hübsch.


Hier haben wir die einzige noch blühende Narzisse entdeckt. Die Narzissenblüte war nämlich schon 2 Wochen vorbei! Uns wurde erklärt, dass die Narzissen aber in den Stollen der Salinen (Salzbergwerke) aufbewahrt und frisch gehalten werden.


Blick über den See nach Altaussee.






Während Harald sich heldenhaft darauf vorbereitete in das Wasser zu tauchen stapften Michi und...






... Babsy vorsichig herum, ich konnte überhaupt verzichten die Wanderschuhe zu verlassen (im Hinblick darauf nachher wieder hinein zu müssen)






Harald schwimmt, das musste dokumentiert werden - eiskalt!









Weil dann der Weg um den See nur 7.5km hatte waren wir schnell wieder zurück und sind noch an den Toplitzsee gelaufen, um das letzte Boot über den See zum Kammersee nach hinten zu erreichen!





Dieser Schmetterling ist plötzlich auf Babsys Finger gelandet.






Fahrt über den Toplitzsee (in dem ja seit Jahren immer wieder nach "dem Schatz" gesucht wird!). Für mich viel faszinierender an diesem See ist, dass er über 100m tief ist, aber die Fische nur bis 10m hinunter können, da es dann keinen Sauerstoff mehr gibt. Und ab 20m Tiefe ist es Salzwasser!!



Am Ende des Sees führt ein kleiner Steig an der "Villa Wolkenbruch" vorbei hinauf zum kleinen Kammersee.










Hier der Kammersee und einem der 212 "Glücksplätze" des Salzkammerguts - vergleichbar mit einem Kraftort. Links hinten (im Bild nicht erkennbar) plätschert der Ursprung der Traun in den See und fließt unterirdisch in den Toplitzssee und dann weiter in den Grundlsee.





Dieser Kanal wurde im 15.Jhdt (man stelle sich das Werkzeug damals vor) in den Fels gehauen, weil der Kammersee ztw. bis zu 12m ansteigt und durch diesen Kanal dann geschlägertes Holz in den Toplitzsee befördert wurde. Dazu muss man wissen, dass es keinen Fuss- oder Fahrweg zum Kammersee gibt - nur das Wasser!




Auch hier plätschert das Wasser wieder über mossbewachsene Felsen - idyllisch!



Zurück vom See haben wir uns über den Wald auf den Weg Richtung Ranftlmühle begeben, auf dem sich diese Wackelbank befindet - wie einladend!




Meinen Kindheitserinnerungen entsprechend hat sich der Wald hier stark verändert, viel lichter und ausgeschlagener, aber immerhin besitzt man soviel Kreativität, dass man nicht nur Baumstümpfe stehen lässt, sondern sie gestaltet: entlang der Wege finden sich zahlreiche Gestalten aus solchen Stümpfen, für meine Begriffe eine tolle Idee!!





Die Ranftlmühle, benannt nach Johann Matthias Ranftl, einem Maler des Wiener Biedermeier, der hier in der Gegend viele seiner Landschaftbilder schuf.




Am Ende dieses abwechslungsreichen Tages musste Harald wieder schwimmen. Diesesmal im noch kühleren Grundlsee! Ich habs mit den Zehen probiert - unmöglich!






Am Heimweg zur Pension zurück sind wir durch den Campingplatz spaziert und haben diesen herzigen alten VW-Bus entdeckt...




... und fleißge Einheimische beim Narzissen stecken der Figuren für den Bootskorso am nächsten Tag.



















Kitsch, lass nach!










Bart Simpson